FABRICE (halb spottend) . Sie weiß nicht?

MARIANNE. Was weiß ich nicht?

WILHELM. Hier lügen, Fabrice — ?

FABRICE (getroffen) . Sie weiß nicht?

WILHELM. Ich sag's.

FABRICE. Behaltet einander, ihr seid einander wert!

MARIANNE. Was ist das?

WILHELM (ihr um den Hals fallend) . Du bist mein, Marianne!

MARIANNE. Gott! was ist das? — Darf ich dir diesen Kuß zurückgeben? — Welch ein Kuß war das, Bruder?

WILHELM. Nicht des zurückhaltenden, kaltscheinenden Bruders, der Kuß eines ewig einzig glücklichen Liebhabers. — (Zu ihren Füßen.) Marianne, du bist nicht meine Schwester! Charlotte war deine Mutter, nicht meine.

MARIANNE. Du! du!

WILHELM. Dein Geliebter! — von dem Augenblicke an dein Gatte, wenn du ihn nicht verschmähst.

MARIANNE. Sag mir, wie war's möglich? —

FABRICE. Genießt, was euch Gott selbst nur einmal geben kann! Nimm es an, Marianne, und frag nicht. — Ihr werdet noch Zeit genug finden, euch zu erklären.

MARIANNE (ihn ansehend) . Nein, es ist nicht möglich!

WILHELM. Meine Geliebte! meine Gattin!

MARIANNE (an seinem Hals) . Wilhelm, es ist nicht möglich!


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