Дай вам бог наитеснейшего общения с собой.
Любящий вас Л. Толстой.
1 октября 1896 г.
Печатается по машинописной копии. Дата копии, подтверждаемая датой ответного письма адресата от 14 октября 1896 г.
Александр Гордеевич Макеев (р. 1874) — сын крестьянина слободы Россоша Воронежской губ., последователь Толстого. См. т. 87, стр. 221. Весной 1896 г. Макеев за отказ от военной службы был посажен в тюрьму в г. Острогожске Воронежской губ.
1 Письмо это неизвестно.
133. Т. Л. Толстой.
1896 г. Октября 3. Я. П.
Целую тебя, милая Таня. Я тебя никогда не буду осуждать, п[отому] ч[то] в тебе такое преобладание хорошего, что только такой ворчун, как я, может осуждать. Хорошо ли доехала?1 Не тоскуешь ли? Сейчас говорил с Сережей. Жалко очень их обоих.2 Tout vient à point à celui qui sait attendre.3 И им надо ждать, не портя себе. Также и тебе, и радоваться, что ты так хорошо дожила до 32 лет, с к[оторыми] очень поздравляю тебя и себя.4
Впервые опубликовано в журнале «Современные записки», Париж, 1928, XXXVI, стр. 204. Приписка к письму С. А. Толстой от 3 октября 1896 г.
1 T. Л. Толстая уехала из Ясной Поляны в Москву 1 октября и вернулась обратно 11 октября.
2 Речь идет о семейных разногласиях между C. Л. Толстым и его первой женой М. К. Толстой.
3 Всё приходит во-время для того, кто умеет ждать.
4 4 октября был день рождения T. Л. Толстой.
134. Т. Л. Толстой.
1896 г. Октября 9. Я. П.
Поблагодари Маклакова за присылку книг. Всё, что мне нужно.1 Маша велит тебе жить в Москве, а мне ты недостаешь. У нас хорошо. Жалко того, кто в Москве — теперь мамá.
Л. Т.
Впервые опубликовано в журнале «Современные записки», Париж, 1928, XXXVI, стр. 204.
Приписка к письму С. А. Толстой от 9 октября 1896 г.
1 В. А. Маклаков (см. письмо № 60, прим. 8) подбирал для Толстого книги, нужные ему для работы над романом «Воскресение».
* 135. T. Л. Толстой.
1896 г. Октября 10—11. Я. П.
Милая Таня, приезжай скорее, у нас очень хорошо и весело. Князь1 сегодня приехал, и мы с Машей верхом ездили, Маша на Миронихе, Коля1 на Мальчике, а я на Шведке, было очень весело, были у Марьи Александровны. Александра Ивановна уехала.
Мама целый день занимается фотографией. Она сняла несколько раз Козловку и группу нас всех. Лёва с Доллан2 очень веселы, и играем мы все в теннис.
Маша очень свежа и велела тебе сказать, что если тебе нужно, то оставайся в Москве. Она в Пирогово не уедет. Коля сказал, что седуны3 твои были безвредны, так как они вместе теряют свою соль. Целую тебя
Я, Левон стар[ший?].
Первая часть письма написана рукой младшей дочери Толстого, начиная со слов: «сказать, что если тебе нужно», продолжено и закончено Толстым. Датируется на основании почтового штемпеля отправления на конверте: «Почтовый вагон, 11 окт. 1896».
1 Николай Леонидович Оболенский, внучатный племянник Толстого, в то время жених М. Л. Толстой.
2 Дора Федоровна Толстая.
3 «Седуном» в семье Толстых называли В. А. Маклакова.
136. В. Г. Черткову от 13 октября.
137. Эугену Генриху Шмиту (Eugen Heinrich Schmitt).
1896 г. Октября 12. Я. П.
Lieber Freund,
Sie schreiben, die Menschen könnten es nicht begreifen, wieso die Theilnahme am Staatsdienste mit dem Christenthnnie unvereinbar wäre.
Ebenso konnten lange Zeit hindurch die Menschen auch das nicht begreifen, dass Indulgentien, Inquisitionen, Sclaverei und Folter mit dem Christenthume unvereinbar wären; es kam jedoch die Zeit und dies wurde begriffen, ebenso wird auch eine Zeit kommen, wo — vorerst die Unvereinbarkeit des Militärdienstes mit dem Christenthume (was bereits begonnen), sodann auch des Staatsdienstes im allgemeinem, begriffen wird.
Schon vor 50 Jahren, hat Thoreau,1 ein zwar wenig bekannter, jedoch höchst bemerkenswerther amerikanischer Schriftsteller in seinem herrlichen Aufsatze,2 welcher eben in der Revue Blanche des 1 November unter dem Titel: «Désobéir aux lois» übergesetzt ist, nicht nur die Pflicht des Menschen der Regierung nicht Folge zu leisten klar ausgedrückt, sondern auch in That ein Beispiel der Nichtfolgeleistung selbst geliefert. Er weigerte sich die an ihm geforderten Steuern zu zahlen, da er es nicht wünschte als Theilnehmer einer Regierung beihiJflich zu sein, die die Sclaverei gesetzlich beschützte, und wurde deswegen zum Kerker verurteilt, wo er auch seinen Aufsatz schrieb.
Thoreau weigerte sich dem Staate die Steuerabgabe zu verrichten, es ist selbstverständlich, dass der Mensch auf dieser selben Grunglage dem Staate nicht dienen kann, wie Sie es so schön in Ihrem Briefe an den Minister ausgedrückt haben, dass sie es nämlich für unvereinbar halten mit der sittlichen Ehre einer solchen Institution Staatsdienste zu leisten, welche der Vertreter des gesetzlich geheiligten Menschenmordes und der gesetzlich geheiligten Ausbeutung ist.
Thoreau, wie es mir scheint, war der erste, der dieses vor 50 Jahren ausgesprochen hat. Damals hat Niemand seiner Weigerung und seinem Aufsatze Aufmerksamkeit geschenkt,—so sonderbar erschien dieses. Man erklärte es als Excentricität.3 Jetzt aber nach 50 Jahren ruft ihre Weigerung schon Gespräche hervor, wie immer bei der Äusserung neuer Wahrheiten der Fall ist, ruft doppeltes Staunen hervor, einerseits Staunen darüber, dass ein Mensch derartig sonderbare Dinge äussert, und zugleigh auch Staunen darob, wieso ich selbst schon längst nicht darauf gekommen bin, was dieser Mensch da sagt, da es so augenscheinlich und unzweifelhaft ist.
Derartige Wahrheiten, wie die ist, dass der Christ kein Soldat, d. h. kein Mörder, auch kein Diener einer Institution sein kann, welche auf Gewalt und Mord beruht, sind so unzweifelhaft, so einfach und so unstürzbar, dass es keiner Erörterungen, keiner Beweisführung, keiner Schönrederei dazu bedarf; um dass sie von den Menschen angeeignet werden, nöthig ist’s nur nicht aufhören dieselben zu wiederholen, damit sie von der Mehrzahl vernommen und begriffen werden.
Wahrheiten, wie die, dass der Christ kein Theilnehmer beim Morde sein kann, dass er nicht dienen, weder einen vermittelst der Mörderanführer gewaltthätig von den Armen erpressten Gehalt beziehen kann, sind so einfach und unanfechtbar, dass ein Jeder, welcher sie hört, unmöglich damit nicht übereinstimmen kann. Falls einer, der sie gehört hat, dennoch fortfährt im Gegensatz zu diesen Wahrheiten zu handeln, so geschieht solches nur deswegen, weil er gewohnt ist, ihnen entgegen zu handeln, weil es ihm schwer fällt sich zu überwältigen, weil die Mehrzahl auch so, wie er, handelt, infolgedessen das Nichtbefolgen dieser Wahrheiten ihn der Achtung der Mehrzahl der von ihm Geachteten nicht entledigt.
Es geschieht da dasselbe, was beim Vegetarismus. «Der Mensch kann leben und gesund sein, ohne Tödten von Thieren für seine Nahrung, folglich wirkt er dem Thierestödten bei, falls er Fleisch isst, einzig der Lust seines Gaumens zu lieb. So zu handeln ist unsittlich». Dies ist so einfach und zweifellos, dass man nicht umhin kann, damit nicht übereinzustimmen. Da jedoch die Mehrzahl noch Fleisch isst, so erwiedern die Menschen, nachdem sie solche Auseinandersetzung gahört und begriffen, so hart lachend hierauf: «ein gates Stück Beafsteaks ist dennoch ein prächtiges Ding, und ich werde es mit Vergnügen heute zu Mittag verzehren».